Caje, 2013
- Mona Dean
- 19. Apr. 2021
- 2 Min. Lesezeit
Er versuchte wirklich mit aller Müh’ sich festzuhalten,
doch die eisigen, klirrenden Winde ließen es nicht zu,
sie ließen ihm keine Ruh.
Er hielt fest daran, mit aller Kraft,
damit er nicht fiel,
vom schützenden Ast
und davongewindet wurde,
wie viele schon zuvor,
im Glaube zu landen
vor des Himmels Tor.
Die Sünde beflügelte ihn des eisernen Willens,
daran festzuhalten und in dieser kalten stürmischen Nacht,
fand er natürlich nichts, er gab au keine Acht.
Die Kräfte schwanden dahin
und er merkte, oh nein, er kam nicht umhin,
einfach loszulassen,
sich ein Herz zu fassen
und sich dem zu stellen, was ihn stets verfolgte
was er bis Anhin nie wahrhaben wollte.
Er trieb davon,
umschlungen vom Winde
und ach es ging alles so geschwinde
und ehe er sich’s versah,
fand er sich dem Ende bedrohlich nah.
Er kam an ein hoh’ Gestein heran
und hörte er da nicht schon Engels Gesang?
Oder war es doch nur des Windes Lied,
welches er doch einst selbst mitschrieb?
Die Einsamkeit zog ihn auf ihre tiefsten Gründe,
zurück in das Tal der süßen Sünde
und auf einmal wurde ihm wunderbar warm,
er wusste, er war der Zeit arm
aber dies war nicht weiter schlimm,
denn diesmal erhielt er den Hauptgewinn.
Er war gelandet im Bad der Kälte,
umgeben von Eisgewände.
Frost schwirrte um ihn herum
und machte ihm weise, er sei es nun des Himmels getreuster Vertrauter.
So nah doch dem himmlischen Vater,
des frostigen Sünde Mantels legte sich um ihn
und er fiel hinab, sank, sank, sank,
in des Lebens Weisheitstrank,
er lief beinah in Gefahr, zu ertrinken,
sich zu verlieren und immer weiter zu sinken
als plötzlich von unten kam ein gold’ger Sprudel
und er wusste, dies war Glück,
er war so froh dass er nicht musste mehr zurück,
nun ließ er sich einfach treiben,
von den tausend goldenen Bläschen umleiben.
Er fühlte, wie es ihn erfüllte,
ganz und ganz mit Liebe einhüllte,
er wußt’ zwar nicht mit was er das verdient,
das aber spielt' keine Rolle,
er fühlt’ sich wohl bedient.
Und nahe seinem eigentlichen Ziel,
und als er da endlich aus allen Wolken fiel,
hinauf trieb Richtung Seligkeit, Ewigkeit,
als er durch die Oberfläche bricht,
kommt des Göttlichen golden Licht,
welches bis auf den Grund seines menschlichen Seins stichtet
und es dort vernichtet
aber er weiß, dass er nun gern darauf verzichtet.
Er blickt zur Sonne und genießt es in voller Wonne,
er fühlt es überall,
einen Zustand, den er von lang her einmal kannte-
und genau da fiel es ihm ein, es war etwas, dass man einst Freiheit nannte.
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