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Der Blick aus deinem Fenster

Aktualisiert: 2. Juni 2022


"Bien au-dessus de la terre et puis c’est tout
Au sommet fuir mais au rythme de ton pouls
A perdre haleine, je te suivrais jusqu’au bout
Tout là-haut la lumière brille pour les fous
C’est aux frontières du réel que tout se joue
Je le lis sur tes lèvres, oh, je sais tout
Un nouveau langage imprimé dans le cou
Les nuages, l’éternité devant nous" (On a Mountain, Danny L Harle & Dj Danny. Ascendant Vierge Version 2022)

Eigentlich wollte ich doch einfach ins Berghain, um danach endlich meine Reflektionen niederschreiben zu können, meinen eigenen kleinen Sozialstudien wilden Lauf zu lassen. Tut mir leid Berghain, heute bist es leider nicht du, dem ich diesen Text widme. Ich weiss nicht was ich fühlte, fühlen werde, was sein wird, sondern nur was jetzt ist - dafür umso deutlicher. Und gottseidank spielt auch nur das hier eine Rolle, brauche keine Rechenschaft abzulegen, wenn es morgen nicht mehr so ist. Allein das es so war, ist wichtig. Geschriebene Worte als ein Testat gegen die Vergänglichkeit. Denn wer mehr lebt, erlebt mehr. Trivialität der Lebensweisheiten, und doch werden nur gehörte, lebenslänglich internalisierte Lebensweisen nie die gleiche Wucht in sich tragen wie das Erlebte. Jeder Mythos löst sich irgendwann in Luft auf und weicht der Erfahrung und deshalb sollten wir diese nicht werten, sondern stets dankend annehmen. No regrets baby, never.


Der Blick aus deinem Fenster: wir könnten irgendwo sein. In einer verlassenen Häuserreihe am Stadtrande Marseilles. In einer Siedlung aus weissen Steinhäusern auf einer Insel in Griechenland. Wir könnten gefangen sein im Betonalltag des grauen Berlins. Wir könnten überall da sein, wo es ruhig ist. Aber egal wo wir sind; wenn wir gemeinsam sind - dann ist es ruhig und friedlich. Das Fenster zu deinem Inneren, Konstrukte brechen zusammen und ich bin dankbar, unerwartet und dennoch unfassbar vertraut.

Marmeladenglasmomente. Bin ein Leuchtstern, der all das Licht, all die Eindrücke in sich gesammelt hat und nun verstrahlt in alle Richtungen scheint.


So liegen wir nebeneinander wenn all die Lichter wieder angehen und trauen uns kaum, den nächsten Atemzug zu tätigen, denn von einem Atemzug auf den andern könnte alles vorbei sein. Wir wissen um die Dunkelheit, die uns immer wieder heimsucht, doch mit dir fühle ich mich sicher. So we don’t lay in the darkness and we also don’t got nothing left to say and we’re way more that just two hearts beating in the grey. Nur Licht, Helligkeit, Wärme, Geborgenheit, Verschmelzung.

Zusammen stehen wir vor dem Abgrund des Sisyphos, dem dünnen Schleier zwischen Alltäglichem und Fantastischem. Angst, unseren eigenen Emotionen zu vertrauen, weil wir es verlernt haben. Oder nie gelernt haben in dieser chaotischen Welt?


Du siehst meine Wunden, ich sehe deine Ängste. Will dir beweisen, dass ich hier bin. In dem steten Wissen, dass wir alle am Ende des Tages alleine sein werden. Will dran glauben, dass wir unsere eigene Sprache schon lange erfunden haben. Dass niemand ausser uns diese Sprache jemals so gut beherrschen wird, wie wir es tun. To keep our secret. Hoffe, dass wir zusammen an die Extreme des Realen gehen können, ohne uns zu verlieren. Zu einer Bedingungslosigkeit geraten, die uns vom Gegenteil der letzten Einsamkeit überzeugt. Kleiner süsser Schmetterling, gerade frisch geschlüpft, flattert verwirrt durch die Gegend. Er will den Tag nicht vor dem Abend loben, deswegen begleitet mein Blick sein verwirrtes Schwirren noch ne Weile, während ich dabei der Amsel lausch und der Sonnenuntergang endlich das Ende dieses Wochenende einläutet.

 
 
 

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